Inhalt |
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Relationen zwischen zufälligen Ereignissen |
Relative Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit |
Die Addition von Wahrscheinlichkeiten |
Bedingte Wahrscheinlichkeit |
Multiplikation der Wahrscheinlichkeit |
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung liefert mathematische Modelle
für zufällige Erscheinungen der objektiven Realität.
Beim Wurf mit einem idealen Würfel ist das Erscheinen
irgendeiner Zahl i (i = 1, 2,..., 6) ein zufälliges Ereignis,
etwa mit Ai bezeichnet.
Zufälligen Ereignissen A, B (Ereignisfeld) werden
Wahrscheinlichkeiten P(A), P(B) für ihr Eintreten
zugeordnet.
Ist unter n1 Versuchen das Ereignis A gerade
m1-mal eingetreten, so ist der Quotient die relative Häufigkeit von A.
Beispiel: Wirft man den Würfel sehr oft und notiert die
Anzahl der auftretenden Einsen, so kann man feststellen, daß die
relative Häufigkeit von A = {1} um den Wert 1/6 = 0,1666
schwankt.
Es existiert im allgemeinen Fall ein fester Wert, um den die
relative Häufigkeit eines zufälligen Ereignisses schwankt und
dem sie sich um so mehr nähert, je größer die Anzahl der
Versuche ist. Diese Konstante nennt man die Wahrscheinlichkeit
des zufälligen Ereignisses A und bezeichnet sie mit P(A);
[0 P(A)
1]; (Grenzwertsatz
Bernoulli).
(Nur für endlich viele, gleichmögliche Versuchsausgänge gilt
die klass. Definition der Wahrscheinlichkeit.)
P(A1 A2
...
An) = P(A1)
+ P(A2) + ... + P(An)
P( ) = 1 - P(A)
Die Additionsregel verknüpft Wahrscheinlichkeiten von zufälligen Ereignissen, die in einer Entweder Oder Beziehung zueinander stehen.
Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß man bei
einem Wurf die Zahl 3 und 5 erhält, ist
Bei nicht unvereinbaren Ereignissen gilt:
P(A B) = P(A)
+ P(B) - P(A
B)
Beispiel: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, aus
einem Skatspiel eine rote bzw. eine Bildkarte zu ziehen?
Die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A unter der Bedingung, daß das Ereignis B schon eingetreten ist, heißt Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung B:
P(B) 0
Wahrscheinlichkeit des "sowohl als auch", gleichzeitiges Eintreten mehrerer Ereignisse
Für 2 beliebige Ereignisse: P(A B) = P(A) * P(B
/ A)
Für unabhängige Ereignisse: P(A B
C
...) = P(A) * P(B)
* P(C) * ...
Beispiel: Zieht man aus einem Kartenspiel (32 Karten)
eine Karte, so ist die Wahrscheinlichkeit, einen König zu ziehen
.
Ist die gezogene Karte ein König und zieht man eine weitere
Karte, so ist die Wahrscheinlichkeit, wieder einen König zu
ziehen .
Die Wahrscheinlichkeit, zwei Könige mit zwei Karten zu ziehen,
ist .
Für k unabhängige Ereignisse A1,A2,...,Ak ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß
sie gleichzeitig auftreten P = P(A1) * P(A2)* ... * P(Ak)
keines eintritt P = [1 - P(A1)] * [1 - P(A2)] * ... * [1 - P(Ak)]
mindestens eines eintritt P = 1 - [1 - P(A1)] * [1 - P(A2)] * ... * [1 - P(Ak)]
Letzte Änderung:21.02.1999
Kontakt: Wolfgang Stümer